10 Wochen nach meinem Schweizer Rekord beim Berlin Marathon stand ich in Valencia wieder am Start über 42,195km. Perfekte Bedingungen, eine schnelle Strecke, zahlreiche starke Gegnerinnen und eine gute Ausgangslage liessen mich auf eine neue Bestzeit hoffen. Bis 30km lief es perfekt und ich war genau im Zeitplan. Die letzten 12km wurden hart und die Beine schwer. Nach 2:24.30 Std. erreichte ich das Ziel und unterbot meinen Schweizer Rekord um knapp 1 Minute.
Nun gönne ich mir eine ausgiebige Pause um mich dann voll erholt und motiviert für die EM im Juni 2024 in Rom und die Olympischen Spiele im August 2024 in Paris vorzubereiten.
Nachdem ich meinen geplanten Marathon im April 2023 aus gesundheitlichen Gründen absagen musste, stand ich in Berlin am Start meines fünften Marathons. Die Vorbereitung verlief gut und die Bedingungen präsentierten sich ausgezeichnet. Mit meinem Pacemaker stand ich an der Startlinie und hinter mir rund 45'000 weitere Marathonläuferinnen und -läufer.
Das Ziel war klar das Erfüllen der Olympialimite, diese steht bei 2:26.50 Std. Ich wollte nicht zu viel Risiko eingehen und wählte eine defensive Taktik. Die erste Hälfte absolvierte ich in 1:12.53 Std. und lag genau im Plan. Die zweite Hälfte war dann sogar noch etwas schneller. So gab es im Ziel die tolle Zeit von 2:25.27 Std., neuer Schweizer Rekord + Olympia Limite erfüllt!
Nun gibt es für mich ein paar ruhigere Tage bevor die Vorbereitung für den nächsten Marathon beginnt. Anfang Dezember steht mit dem Valencia Marathon schon das nächste Rennen über 42.195km auf dem Plan.
Es war wieder Frauenlauf-Wochenende! Nachdem ich diesen Frühling mit einer Fussverletzung und einem Infekt zu kämpfen hatte und deswegen meinen Frühlingsmarathon absagen musste bin ich wieder gut ins Training eingestiegen. Den Mai verbrachte ich grösstenteils in St. Moritz und habe da gut trainiert. Zum Glück sind wir grösstenteils vom Schnee verschont geblieben.
Auf den Tag genau 6 Monate nach meinem letzten Wettkampfeinsatz stand am Frauenlauf in Bern wieder an der Startlinie. 5 Kilometer sind für meine Marathonbeine kurz und schnell aber auf jeden Fall ein guter Reiz. Dies Stimmung an der Strecke war einmal mehr super und ich habe den Heimvorteil richtig gespürt. Vom Start weg lief ich an der Spitze, musste dann aber nach knapp drei Kilometern etwas abreissen lassen. Dieses Loch konnte ich bis zum Schluss nicht mehr schliessen und wurde Dritte. Mit dem Rennen darf ich sehr zufrieden sein denn ich habe mich gut gefühlt, bin mutig gelaufen und realisierte meine drittschnellste Zeit auf dieser Strecke.
Nach einem kurzen Wettkampfblock im Dezember startete ich voll motiviert in die Marathonvorbereitung für meinen Frühlingsmarathon. Das Trainingslager in Monte Gordo nach Weihnachten verlief zu Beginn nach Plan. Gegen Ende des 3-Wöchigen Lagers zog ich mir eine kleine Verletzung zu. Diese zwang mich dazu, vorübergehend aufs Laufen zu verzichten. Trotzdem trainierte ich fleissig auf dem Spinningvelo, auf dem Stepper und im Wasser weiter.
Anfang Februar flog ich bereits wieder ins nächste Trainingslager. Diesmal nach Dullstroom in Südafrika, was auf 2'000 Metern über Meer liegt. Auch da verlief zu Beginn wieder alles nach Plan. Ich fühlte mich gut und der Einstieg ins Lauftraining nach der Verletzung verlief sehr gut. Doch nach ca. 1,5 Wochen fühlte ich mich vermehrt erschöpft, hatte einen hohen Ruhepuls und die Trainings verliefen nicht mehr so gut, was mich zunehmend frustrierte. Irgendwie fühlte es sich nicht mehr gut an, in der Höhe zu sein und ich entschied mich, sofort nach Hause zu fliegen. Das war rückblickend eine goldrichtige Entscheidung. Untersuchungen ergaben, dass ich wohl einen Infekt eingefangen habe. Jetzt geht es mir wieder gut und ich bin zurück im Training. Leider zwangen mich diese gesundheitlichen Probleme, meinen Frühlingsmarathon abzusagen.
Nach der EM im Marathon in München gönnte ich mir eine dreiwöchige Saisonpause. Eine Covid-Erkrankung verlängerte die Pause dann noch zusätzlich und ich brauchte Zeit für einen Neuaufbau. Am Sonntag stand ich nun am Schlosslauf über 10 Km wieder an der Startlinie. Mit einem Start-Ziel-Sieg bei den Frauen konnte ich mich nach 34.15 min über ein geglücktes Rennen freuen. Das Rennen lief perfekt für mich, auch dank der tollen Stimmung an der Strecke und er super Organisation.
Seit dem Marathon in München sind bereits einige Tage vergangen. Der Muskelkater ist langsam aber sicher verschwunden (und der war echt heftig!) und meine Blasen an den Füssen heilen auch gut. Nach der Herzmuskelentzündung Ende Dezember 2021 war es fast ein Wunder, dass ich nach knapp 3 Monaten Training bereits wieder am Start einer EM stehe. Doch in den letzten paar Wochen lief das Training richtig gut und ich fühlte mich fit. Obwohl meine Vorbereitung aufgrund der gesundheitlichen Probleme etwas anders war als sonst ging ich mit grossem Selbstvertrauen ins Rennen und wollte um eine Medaille laufen.
Ich lief von Beginn weg in der Spitzengruppe und fühlte mich sehr gut. Die Stimmung an der Strecke war der Wahnsinn und ich konnte es richtig aufsaugen. Eingangs der letzten 10km-Runde war ich immer noch in der Spitzengruppe und übernahm zwischenzeitlich sogar die Führung. Doch nach 38 Kilometer waren dann plötzlich die Beine leer und die Konkurrenz zog davon. Der Weg ins Ziel war dann lang und hart, doch ich kämpfte mich durch und erreichte das Ziel als 9.
Auch wenn ich die angestrebte Medaille verpasst habe, bin ich auf diese Leistung echt stolz und zufrieden. Vor ein paar Monaten war dieses Resultat noch undenkbar und dass ich nach so kurzer Zeit wieder zu den Besten Europas gehöre ist ein kleines Wunder.
Rund 6 Monate nach meinem letzten Einsatz an einem Wettkampf trat ich beim Frauenlauf in Bern wieder auf die Wettkampfbühne. Nachdem in den letzten Wochen das Training immer besser ging, sollte der Frauenlauf den Spass am Wettkampf zurück bringen. Und das tat er zu 100%. Die Rückkehr gelang vollauf und ich siegte in der Hauptstadt souverän. Ich hätte mir kein schöneres Wettkampf-Comeback wünschen können.
Wenige Stunden nach dem Zieleinlauf durfte ich zum ersten mal als Studiogast ins Sportpanorama des Schweizer Fernsehens. Der Auftritt kann unter folgendem Link nachgeschaut werden: Sportpanorama
(Foto: Hugo Rey)
Mein Herz ist wieder gesund und ich bin zurück im Training. Genau drei Monate nach der Diagnose Herzmuskelentzündung durfte ich im Training die ersten Laufschritte machen. Meine erste Laufeinheit bestand aus 15 x eine Minute laufen, eine Minute gehen. In den vergangenen Wochen habe ich mein Training vorsichtig gesteigert und darf bereits wieder über 100 Kilometer pro Woche laufen. Das Wichtigste dabei ist: Ich fühle mich gut, und ich erhole mich gut. Leistungs- und Umfangmässig mache ich zur Zeit riesige Fortschritte, was mich mega motiviert und Freude macht.
Foto: Christian Merz
Mein Start ins neue Jahr habe ich mir definitiv anders vorgestellt. Kurz vor Weihnachten wurde bei mir ohne bekannte Ursache eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert. Diese bringt eine mehrwöchige Sportpause mit sich. Anstatt in Portugal bei perfekten Bedingungen zu trainieren sitze ich zu Hause und muss die Füsse still halten.
Ehrlich gesagt fällt es mir sehr schwer und es ist gerade keine einfache Zeit. Welche Auswirkungen das auf meine Wettkampfplanung hat und wann ich mich wieder bewegen darf ist noch offen.
Viele der traditionellen Weihnachtsläufe vielen der Corona-Pandemie zum Opfer. Die Course d'Escalade in Genf konnte dieses Jahr stattfinden. Zum ersten Mal seit meinen beiden Marathons im September trat ich wieder zu einem Wettkampf an. Gegen sehr starke ausländische Konkurrenz schlug ich mich überraschend gut und konnte als beste Schweizerin auf Rang 6 laufen.
Nach Rang 6 bei der Esclade in Genf stand ich eine Woche später in Sion wieder bei einem Weihnachtslauf am Start. Erneut ging es gegen starke Konkurrenz um die vordersten Plätze. Mir gelang erneut ein tolles Rennen. Nach einer Aufholjagd musste ich mich erst auf der Ziellinie im Kampf um das Podest knapp geschlagen geben. Eine Sekunde hinter der Dritten gab es für mich Rang 4.
Fünf Wochen nach dem grandiosen 12. Rang an den Olympischen Spielen in Sapporo stand ich in Wien wieder an der Startlinie zu einem Marathon. Mein dritter Marathon sollte der erste schnelle Städtemarathon bei guten Bedingungen sein. Doch schon beim Start um 9.00 Uhr zeigte das Thermometer 20 Grad und 75% Luftfeuchtigkeit und die Sonne strahlte aus voller Kraft vom Himmel. Für die vielen Touristen in Wien war dies ideal doch für einen Marathon deutlich zu warm. Dennoch startete ich mit meinen zwei Pacemakern ideal mit 1:12.15 für die erste Hälfte. Auf der zweiten Hälfte verlor ich zwar noch etwas an Tempo, doch ich konnte mich von Rang 9 auf Rang 4 vorarbeiten. Weniger als eine Minute fehlte im Ziel auf Rang 2 und lediglich 17 Sekunden auf meinem eigenen Schweizer Rekord.
Einige Tage sind seit dem Olympischen Marathon vergangen und ich habe Zeit, die Gefühle und Erlebnisse der vergangenen Tage einzuordnen und in Worte zu fassen.
Am Samstag Morgen um 6.00 Uhr stand ich bei 30 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit perfekt vorbereitet an der Startlinie zum Marathon an den Olympischen Spielen. Im Vorfeld haben Michi und ich uns sehr viele Gedanken über das perfekte Verpflegungs- und Coolingskonzept gemacht. Wer denkt, ein Marathonläufer braucht nur ein paar Schuhe und ein Wettkampfdress, täuscht sich. Wir hatten fast den gesamten Haushalt in Japan dabei.
Die minuziöse Vorbereitung hat sich ausbezahlt. Bis zu Streckenhälfte war ich in der Spitzengruppe dabei und es hat sich sehr gut und entspannt angefühlt. Dann wurde das Tempo an der Spitze schneller und ich lief knapp dahinter meinen eigenen Rhythmus weiter. Ab Kilometer 35 wurde es dann richtig hart, die Beine wurden schwer und ich musste leiden. Ich wusste nicht, an welcher Position ich im Rennen war und sah im Ziel, dass ich als 12. eingelaufen war. Mit meinen wackligen Beinen kämpfte ich mich aus dem Zielbereich heraus zurück zu unserem Teamzelt. Den Moment, als ich Michi in die Arme schloss und wir von Emotionen übermannt wurden, werde ich wohl in meinem Leben nie vergessen. In diesem Moment fiel die ganze Anspannung von uns beiden ab und die Freude über das Rennen und den 12. Rang war riesengross (bzw. ist es immer noch).
Gerne möchte ich mich an dieser Stelle noch bei allen Betreuern für Ihre Unterstützung vor und während dem Rennen bedanken. An der Startlinie stehe ich jeweils alleine da, doch was mein Team in diesen Tagen und in der gesamten Vorbereitung geleistet hat, verdient grössten Respekt und ich bin unendlich dankbar.
Am 3. April 2021 war endlich Marathon-Tag. Ich war voller positiver Vorfreude, etwas aufgeregt, körperlich und mental topfit und hatte richtig Bock endlich Marathon zu laufen.
Im Rennen war ich mit drei Tempomachern unterwegs, die mich vom doch ziemlich kalten und zügigen Wind schützten und ein perfektes und sehr gleichmässiges Tempo vorgaben. Auch die Verpflegung hat wunderbar geklappt und so spulten wir Runde um Runde entlang des Flughafen Belp ab. Während des gesamten Rennens habe ich mich super gefühlt und kam richtig in den Flow. Nach 2:26:14 Std. überquerte ich die Ziellinie mit einem grossen Lachen im Gesicht. Ich finishte meinen ersten Marathon, stellte einen neuen Schweizer Rekord auf und unterbot die Limite für die Olympischen Spiele (2:29:30 Std.) deutlich. MARATHON IST TOLL!
In den nächsten Zwei Wochen steht die Erholung im Vordergrund und die Laufschuhe bleiben im Schrank. Danach beginnt bereits langsam die Vorbereitung für meinen nächsten Marathon, welcher hoffentlich am 7. August 2021 in Sapporo stattfinden wird.
Video zum Rennen.
Da der geplante Marathon in Belp vom 14. März 2021 aufgrund des Wetters um drei Wochen verschoben wurde, haben wir uns spontan entschieden in Dresden einen Halbmarathon zu laufen. Das Rennen war nicht speziell vorbereitet und mit dem Ziel, einfach wieder einmal einen Wettkampf zu haben, die Abläufe zu üben und so schnell zu rennen wie es geht. Die Bedingungen waren mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und viel Wind nicht ideal und so versuchte ich mich in den Gegenwindpassagen hinter meinem Pacemaker zu verstecken. Nach einem etwas verhaltenen Start konnte ich immer mehr zulegen und überraschte mich im Ziel mit einem neuen Schweizer Rekord von 1:08:27 Std.